Bemerkungen zum Termin des Winteranfangs u.a.

Der Winter fängt am 1. Dezember an.

Es gibt drei Arten von Jahreszeiten: astronomische, meteorologische, phänologische.
Siehe z.B. Brockhaus (17. Auflage), Stichwort: Jahreszeiten.

Da die astronomischen Ereignisse wie Winter-Sonnenwende, Frühlings-Äquinoktium (Tag- und Nachtgleiche) usw. für den Normalbürger ziemlich uninteressant sind, wurde 1780 auf Anregung der Pfälzischen Gesellschaft für Meteorologie der Begriff "Meteorologischer Winteranfang" eingeführt. Entsprechendes gilt für die anderen Jahreszeiten-Anfänge.

Unter dem Begriff Winter wird normalerweise die kalte Jahreszeit verstanden. Die Winter-Sonnenwende ist aber der Zeitpunkt, ab dem die Tage wieder länger werden. Daher müsste eigentlich dieser Tag in der Mitte des Winters liegen. Wegen meteorologischen Verzögerungseffekten wäre dies aber zu früh. Die Bezeichnung Winteranfang für den Winter-Sonnenwendtag (i.A. am 21. Dezember) findet sich auch nur im deutschen Sprachraum. Im Englischen heißt es genauer z.B.: winter solstice (und z.B. spring (vernal) equinox für den Frühlingsanfang usw.).

Die meteorologischen Jahreszeiten-Anfänge wurden (für die mittleren Breiten) auf den jeweils 1. des Monats gelegt, in dem der entsprechende astronomische Punkt liegt, also etwa 3 Wochen vorher (also 1.12., 1.3., 1.6., 1.9.). Dies entspricht der Erfahrung der europäischen Meteorologen und der Normalbürger.

International setzte sich die meteorologische Jahreszeit bei den Wissenschaftlern in den 20er Jahren durch. Dafür sprachen natürlich auch statistische Gründe: Mit den Daten ließ sich einfacher umgehen, wenn der Beginn der Jahreszeiten auf den jeweils Ersten eines Monats fällt.

(nach einer Zeitungsnotiz vom 29.11.97, AZ Mainz)



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